Kürzlich wurde die Bahnhofstraße in Pinneberg umgestaltet und in diesem Zuge die Radverkehrsführung geändert. Radverkehr wird nun in beiden Richtungen auf der Fahrbahn geführt, die gemeinsame Nutzung des Gehwegs durch Fußgänger und Radfahrer entfällt damit. Der ehemalige Radweg in Fahrtrichtung Bahnhof ist nun teilweise als Parkfläche umgewidmet. Für die Gegenrichtung wurde auf Teilstücken eine Fahrradspur auf der Fahrbahn abmarkiert. Diese Lösung ist sowohl für Fahrradfahrer als auch für Fußgänger die angenehmere und vor allem sicherere Variante, die auch für die Autofahrer eindeutig erkennbar ist.
Das Thema Velorouten war im März 2013 auf der Tagesordnung im Stadtentwicklungsausschuss. Der ADFC sowie die Agenda 21 waren in die Sitzung eingeladen, um das Projekt vorzustellen. Juliane und Ulf standen den Vertretern der politischen Parteien souverän Rede und Antwort. Es gelang uns, alle Entscheider dieses Gremiums von der Notwendigkeit der Velorouten für Pinneberg zu überzeugen, so dass das Votum einstimmig ausfiel. Mitte April hat der Hauptausschuss dem fahrradfreundlichen Pinneberg, dessen Hauptbestandteil die Velorouten sind, ebenfalls einstimmig zugestimmt. Die Stadtverwaltung hat eine lange Liste der notwendigen Veränderungen an den Verkehrsführungen erstellt, deren Abarbeitung sicher über mehrere Jahre gehen wird. Aktuell stimmen wir mit dem Straßenbauamt die Priorisierung der Maßnahmen ab.
Nach den guten Erfahrungen und ersten sich abzeichnenden Erfolgen im Stadtgebiet ist der ADFC Pinneberg nun auch auf Kreisebene aktiv. Die Stadt Pinneberg hat die Radwegebenutzungspflicht weitestgehend aufgehoben. Nur noch entlang weniger Hauteinfallstraßen sind die Radwege benutzungspflichtig. Auf fast allen Nebenstraßen fahren die Radler auf der Fahrbahn besser und vor allem sicherer. Entscheidend ist der 'blaue Lolli'. Mit Lolli ist der Weg benutzungspflichtig. Ohne Lolli kann der Radfahrer entscheiden, wo er fährt. Ich fahre am liebsten auf der Fahrbahn (=Straße), denn es ist angenehmer, vor allem aber sicherer, weil ich im Sichtfeld der Autofahrer fahre.
Rad fahren ist auf kurzen Strecken bis ungefähr 5 Kilometern Länge die schnellste und effektivste Fortbewegungsart. Jeder Weg, der mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückgelegt wird, entlastet auch die Straßen. Die Wohnqualität steigt durch eine geringere Belastung mit Schadstoffen und Lärm. In Pinneberg ist das Potenzial hoch, um den Anteil des Radverkehrs zu steigern.