Veloroute 3 in Pinneberg, Beginn Am DrosteiparkNach 1 und 5 kommt 3. Das heißt, in diesen Tagen wurde die Veloroute 3, mit der farblichen Kennung orange, ausgeschildert. Die Strecke führt von der Pinneberger Innenstadt nach Schenefeld bzw. in umgekehrter Richtung. Der Start stadtauswärts beginnt ganz verheißungsvoll in einer Fahrradstraße, nämlich der Straße Am Drosteipark, und führt dann weiter durch den Von-Ahlefeldt-Stieg, durch einen sehr schmalen Geh- und Radweg sowie über den Parkplatz der dortigen Senioren-Residenz zur Rockvillestraße. Dort geht es dann weiter über den ZOB, den P+R-Parkplatz am Bahnhof Pinneberg zur Unterführung unter der Bahn, wo die Radfahrenden absteigen und ihre Räder schieben müssen.

Warum die Streckenführung nicht durch den Rosenhof – wenn auch mit desolatem Straßenbelag – und den Fahlt zur Eisenbahnunterführung gewählt wurde, ist schwer verständlich. Ein zügiges Vorankommen auf der ausgeschilderten Strecke im Bereich der Seniorenresidenz, auf der sich häufig ältere Menschen mit Rollatoren, Gehhilfen und Rollstühlen bewegen, ist nicht möglich und in hohem Maße gefährlich. Weiteres Gefahrenpotenzial bieten der ZOB und der P+R Parkplatz. Schon mehrfach wurden hier Radfahrende von PKWs angefahren.

Hat man die Bahn schiebend unterquert, darf dann wieder weiter in südlicher Richtung geradelt werden. Auf der Osterholder Allee und Manfred-von-Richthofen-Straße führt die Route zur Datumer Chaussee. Auf dem ausgeschilderten Geh- und Radweg geht es dann bis zum Kreisel in Waldenau, von dort auf dem Schutzstreifen für Radfahrende entlang des Jappopwegs zur Brücke über die LSE und dann zum Ortsausgang im Studelskamp.

So lobenswert die Ausschilderung dieser Strecke ist, so bedauernswert sind die dramatischen Mängel für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Außerhalb der Schulferien wird diese Veloroute 3 täglich auch von vielen Kindern und Jugendlichen auf ihren Wegen zu den unterschiedlichen Schulen im südlichen Teil Pinnebergs mit Rädern befahren. Die Osterholder Allee und die Manfred-von-Richthofen-Straße wurden bisher aber leider immer noch nicht als Fahrradstraßen eingerichtet, obwohl bereits mehrfach von der Führung der Stadtverwaltung angekündigt. Der Geh- und Radweg entlang der Datumer Chaussee ist auf fast der gesamten Strecke mit höchsten Risiken, speziell für die Radfahrenden, behaftet. Teilweise wird die gemäß der Empfehlung für Radverkehrsanlagen erforderliche Breite dramatisch unterschritten, ist unübersichtlich und wird von einmündenden Straßen und Wegen gekreuzt. Nicht zuletzt müssen auch die vielen Anwohner und Anwohnerinnen entlang der Chaussee beim Ein- und Ausfahren von ihren Grundstücken jedes Mal den Geh- und Radweg kreuzen.

Schön, dass es nun eine weitere ausgeschilderte Veloroute gibt, aber, liebe Politik und Verwaltung der Stadt Pinneberg, sorgen Sie doch auch bitte dafür, dass sich die Menschen, die sich darauf fortbewegen, dieses mit dem erforderlichen Maß an Sicherheit tun können.

Mehr zum Thema:

  • Informationen
    4. März 2023

    Velorouten in Pinneberg

    Bereits seit 2014 gibt es in Pinneberg sogenannte Velorouten. Das Konzept dafür hat der ADFC Pinneberg maßgeblich mitgestaltet, seit 2012 ist es fertig. Viele Jahre bestanden die Routen nur auf dem Papier, seit Herbst 2021 sind sie nun auch endlich für die Öffentlichkeit sichtbar: Stück für Stück werden sie ausgeschildert, sodass man sie auch praktisch nutzen kann. Aber welche Velorouten gibt es eigentlich? Wohin führen sie?
  • Informationen
    25. Juni 2014

    ADFC und Bürgermeisterin "erfahren" die Velorouten

    Am vergangenen Wochenende trafen sich Mitglieder des ADFC Pinneberg mit der Bürgermeisterin Urte Steinberg, Pinneberger Politikern, Mitgliedern der Agenda 21 und zahlreichen interessierten Bürgern zu einer Radtour. Eingeladen und die Tour vorbereitet hatte der ADFC Pinneberg. Ziel war es, die Velorouten in der Stadt Pinneberg abzufahren und exemplarisch positive wie auch noch zu überplanende Stellen aufzuzeigen.
  • Informationen
    12. Mai 2013

    Velorouten, die ersten Hürden sind genommen

    Das Thema Velorouten war im März 2013 auf der Tagesordnung im Stadtentwicklungsausschuss. Der ADFC sowie die Agenda 21 waren in die Sitzung eingeladen, um das Projekt vorzustellen. Juliane und Ulf standen den Vertretern der politischen Parteien souverän Rede und Antwort. Es gelang uns, alle Entscheider dieses Gremiums von der Notwendigkeit der Velorouten für Pinneberg zu überzeugen, so dass das Votum einstimmig ausfiel. Mitte April hat der Hauptausschuss dem fahrradfreundlichen Pinneberg, dessen Hauptbestandteil die Velorouten sind, ebenfalls einstimmig zugestimmt.  Die Stadtverwaltung hat eine lange Liste der notwendigen Veränderungen an den Verkehrsführungen erstellt, deren Abarbeitung sicher über mehrere Jahre gehen wird. Aktuell stimmen wir mit dem Straßenbauamt die Priorisierung der Maßnahmen ab. Mögliche Velorouten in Pinneberg