Ghost Bike in PinnebergViele waren erschüttert über den Tod eines 79 Jahre alten Radfahrers aus Pinneberg, der am 15. Juni von einem überholenden PKW mit Anhänger erfasst worden war. Deshalb hatte der ADFC Pinneberg einige Tage später zu einem „Ride of Silence“ auf allen ihm zur Verfügung stehenden Kanälen aufgerufen. Es kamen etwa 80 Personen mit ihren Rädern zur Drostei. Ungefähr zur Hälfte bestand die Gruppe aus Pinneberger Bürgerinnen und Bürgern, die von der Veranstaltung aus der Zeitung oder über Facebook erfahren hatten und zur anderen Hälfte aus ADFC-Aktiven aus Pinneberg und der gesamten Nachbarschaft: Hamburg, Halstenbek, Heist, Prisdorf, Rellingen, Schenefeld, Tornesch und Wedel.

Die Veranstaltung begann mit einer Ansprache von Ulf Brüggmann, Sprecher des ADFC Pinneberg, in der er der Familie, den Bekannten und Freunden des Verstorbenen sein Beileid aussprach. Er erklärte, dass dies nicht ein Ort für politische Forderungen sei, weil ja die Unfallursachen noch nicht abschließend geklärt seien. Die Straßen von Pinneberg müssten jedoch auf jeden Fall für Radfahrer sicherer werden. Anschließend setzte sich der Zug mit Polizeibegleitung in Bewegung. Vorne weg Ulf mit seinem orangen Lastenrad und dem gespendeten, weiß lackierten Ghost Bike auf dem Anhänger.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten ihre Räder mit schwarze Bänder geschmückt. Der Zug fuhr schweigend über die Hochbrücke, durch die Saarlandstraße und Richerd-Köhn-Straße zum Thesdorfer WEg und weiter durch den Langen Kamp zum Westring. Durch die Elmshorner Straße ging es zur Unfallstelle in der Bismarckstraße. Hier wurde das Ghost Bike als Mahnung aufgestellt, wo es den Verkehr nicht behindert, aber gut zu sehen ist. Um 17:46, dem Unfallzeitpunkt, legte der Demonstrationszug eine Schweigeminute ein, Grablichter wurden entzündet. Damit fand der Ride of Silence seinen würdigen Abschluss. Am nächsten Tag waren noch mehr Kerzen dazu gekommen sowie ein Blumenstrauß.