Richtig unterwegs
In der Zeit der Einschränkungen der vergangenen Wochen haben viele Menschen das Fahrrad neu entdeckt. Bewegung an der frischen Luft auf Abstand zu anderen. Radfahren ist ‚In‘. Familien radeln am Wochenende zur Eisdiele, die Kolleginnen und Kollegen sogar morgens zur Arbeit, um nicht im überfüllten Bus sitzen zu müssen. So mancher hat sich vom Urlaubsgeld ein Pedelec gekauft. Fakt ist: Der Radverkehr nimmt zu.
Aber wie verhalte ich mich als Radfahrer richtig? Wo darf ich fahren? Und wo nicht? Wie war das mit der Radwegebenutzungspflicht? Gibt es seit April nicht neue Regeln in der Straßenverkehrsordnung (StVO)? Viele Verkehrsteilnehmer sind verunsichert.
Abstand, bitte!
Ausreichender Abstand beim Überholen von Radfahrerinnen und Radfahrern ist unverzichtbar, damit diese sicher unterwegs sind und sich auch sicher fühlen. Kürzlich wurde der Überholabstand in der Straßenverkehrsordnung auf mindestens 1,50 Meter (innerorts) festgeschrieben. Leider wird dieser Abstand häufig nicht eingehalten. Deshalb haben die vier Radbeauftragten der Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und FDP eine Radtour vorbereitet, um auf diesen Umstand hinzuweisen. Zur Visualisierung des nötigen Abstandes hatten die Teilnehmer Poolnudeln am Fahrrad befestigt. Am späten Nachmittag Uhr trafen sich 17 Radfahrerinnen und Radahrer an der Ecke Tangstedter Straße/Borsteler Kirchenstieg, unter ihnen Mitglieder des ADFC Pinneberg und des Vorbereitungsteams STADTRADELN in Rellingen.
ADFC im Dialog mit der Pinneberger Polizei
Nach vielen Versuchen ist es uns gelungen, mit dem Interims-Leiter der Pinneberger Polizeistation einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Es ging darum, die Schnittmengen unserer Arbeit beispielsweise im Bereich der Prävention zu beleuchten. Dabei haben wir einige der aus unserer Sicht dringensten Problemstellen im Stadtgebiet konkret angesprochen.
Jappopweg
Die Polizei sieht auch die Probleme mit den neben dem Fahrradschutzstreifen parkenden PKW. Seitens der Polizei ging man bislang vom Rückbau der Schutzstreifen aus, denn so lautete die letzte Information aus dem Pinneberger Rathaus.
Wege- und Fahrbahnschäden in Appen
Die Tourleiter des ADFC Pinneberg beginnen alsbald mit der Planung der Radtouren für das Jahr 2021 und hoffen darauf, dass diese nach dem Abklingen der „Coronazeit“ auch unbedenklich durchgeführt werden können. Einige Touren werden auch durch die Gemeinde Appen führen.
Deren Straßen- und Wegenetz weist nicht immer sichere Untergründe auf, teilweise sind sie schadhaft bzw. ist deutlicher Pflegerückstand an Fahrbahnen erkennbar. Aktuell wurden der Bürgermeister der Gemeinde, Herr Hans-Joachim Banaschak, Vertreter der Parteien CDU, SPD und FDP im Gemeinderat sowie der zuständige Sachbearbeiter im Amt Moorrege mit der Bitte um Abhilfe schriftlich auf folgende Situationen aufmerksam gemacht.
Ride of Silence in Pinneberg
Viele waren erschüttert über den Tod eines 79 Jahre alten Radfahrers aus Pinneberg, der am 15. Juni von einem überholenden PKW mit Anhänger erfasst worden war. Deshalb hatte der ADFC Pinneberg einige Tage später zu einem „Ride of Silence“ auf allen ihm zur Verfügung stehenden Kanälen aufgerufen. Es kamen etwa 80 Personen mit ihren Rädern zur Drostei. Ungefähr zur Hälfte bestand die Gruppe aus Pinneberger Bürgerinnen und Bürgern, die von der Veranstaltung aus der Zeitung oder über Facebook erfahren hatten und zur anderen Hälfte aus ADFC-Aktiven aus Pinneberg und der gesamten Nachbarschaft: Hamburg, Halstenbek, Heist, Prisdorf, Rellingen, Schenefeld, Tornesch und Wedel.