Fahrradklima-Test: Kann Pinneberg punkten?
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist der Zufriedenheits-Index der Radfahrenden in Deutschland. Alle zwei Jahre, zuletzt 2018, untersucht der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) das Fahrradklima in den Städten Deutschlands. Macht Radfahren Spaß oder ist es Stress? Der Fahrradklima-Test wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Bei den letzten Untersuchungen hat Pinneberg keine guten Noten bekommen. Pinneberg wurde im letzten Test mit der Note 4,5 bewertet und findet sich im bundesweiten Vergleich wie in den Jahren zuvor bei den Städten bis 50.000 Einwohner auf einem der letzten zehn Plätze (303 von 311). In Schleswig-Holstein lag Pinneberg zum vierten Mal hintereinander auf dem letzten Platz.
Erste Verkehrsschau per Fahrrad im Kreis Pinneberg
Gemäß Straßenverkehrsordnung sind die Verkehrsbehörden verpflichtet, regelmäßig (mindestens alle 2 Jahre) eine sogenannte Verkehrsschau durchzuführen. Hierbei werden im Beisein der Polizei und anderen Interessierten (z. B. ADFC-Vertreter) die Fahrbahnen, die begleitenden Rad- und Geh-Wege und die Beschilderung sowie die Ampelanlagen überprüft. Ist etwas zugewachsen, verwittert, beschädigt, nicht mehr aktuell?
Normalerweise werden bei so einer Verkehrsschau die Straßen mit einem Kleinbus befahren und man macht sich während der Fahrt Notizen.
Aufwind für den Radverkehr durch Radstrategie 2030
Das Land Schleswig-Holstein will bis 2030 jährlich 5 Millionen Euro für den Bau von Radwegen an Landstraßen investieren. Mit diesem finanziellen Rahmen startete Anfang des Monats mit einer Pressekonferenz die Radstrategie 2030 des Landes. Zunächst hat Landesverkehrsminister Bernd Buchholz den Einsatz von 10 Millionen Euro bis zum Ende der Legislaturperiode in zwei Jahren versprochen. So soll der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr in zwei Jahren von 13 auf 15 und längerfristig bis 2030 auf 30 Prozent gesteigert werden. Trotz des höheren Radverkehrsaufkommen soll die Anzahl der Unfälle mit Fahrradbeteiligung halbiert werden. Während diese beiden Ziele auch den Alltagsradverkehr betreffen, betrifft das dritte Ziel des Verkehrsministers den Tourismus: Hier soll mit der Strategie mindestens Platz drei in der Republik erreicht werden, derzeit stehe Schleswig-Holstein nicht unter den ersten zehn Bundesländern.
Die gefährlichste Kante Pinnebergs
Die Westumgehung ist fertig und wird fleißig benutzt. Autofahrer freuen sich, auch viele Radfahrende trifft man auf dem Radweg, die meisten sind weit weniger glücklich als ihre motorisierten Kollegen. Ein Grund dafür ist die gefährliche Kante an der Querung der Siemensstraße am Fuße der Bahnbrücke. Hier ist im Zuge der Querungsfurt für Fahrräder ein 3 Zentimeter hoher Bordstein gebaut worden, damit das Regenwasser kontrolliert abläuft. An die vielen Radfahrenden, die diese Kante im spitzen Winkel queren müssen, wurde dabei offensichtlich nicht gedacht. Man hat wohl auch nicht daran gedacht, sich an gültigen Standards beim Straßenbau zu halten. Diese verbieten nämlich solche Kanten, wenn sie vom Radverkehr im spitzen Winkel überfahren werden müssen.
Bismarckstraße = Fahrradstraße?
Diese Frage stellen sich aktuell viele Menschen in Pinneberg. Der Straßenzug Bismarckstraße-Friedenstraße liegt im Verlauf der Pinneberger Velorouten und würde eine sichere und komfortable Straßenverbindung für Radfahrende vom Drosteiplatz in Richtung Pinneberg Nord darstellen, wenn ...
Ja, wenn dort nicht so viele Autos durchfahren würden. Leider halten sich viele der PKW-Fahrer nicht einmal an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen der Radfahrenden. Für einen gesetzeskonformen Überholvorgang ist die Fahrbahn ja auch zu schmal, also können Radfahrende hier gar nicht überholt werden. Und dabei wären die PKW und Transporter über die parallel verlaufende Elmshorner Straße ohnehin viel flotter unterwegs – ohne Radfahrende zu gefährden.