An einem Sonnabend Mitte April boten wir eine tolle Tour zum XFEL nach Schenefeld an. Zum was? Zum X-Ray Free-Electron Laser, also einem Röntgenlaser mit freien Elektronen. Das wollte nicht nur ich sehen, die Tour lockte 41 Radfahrerinnen und Radfahrer an. Bei schönstem Wetter ging es auf ruhigen Wegen nach Schenefeld.
Mit so vielen Rädern ist jede Straßenüberquerung eine Herausforderung. Aber wir hatte ja als letzten Mann Wolfgang dabei, der den Track auf dem Smartphone hatte. Aber auch Matthias hatte sich den Kurs heruntergeladen und konnte deshalb nach einer kleinen Reparatur an einem Rad die Nachhut wieder an die Gruppe führen. Beim XFEL angekommen, gab es eine Führung durch die Ausstellung und einen Besuch bei den Messplätzen im Souterrain.
Und was ist das XFEL nun und wozu braucht man solch ein High-Tech-Gebilde? Am XFEL wird Grundlagenforschung betrieben. Der Röntgenlaser erzeugt extrem kurze Lichtblitze. So kann man Strukturen von Molekülen aufklären. Konnte man das vorher nicht? Schon länger gibt es die sogenannte Röntgenstrukturanalyse. Diese kann man normalerweise nur bei Kristallen anwenden. Es gibt aber genügend komplexe Verbindungen, die nicht kristallisieren. Und beim XFEL kann man sogar chemische Reaktionen filmen, weil der Laserstrahl gepulst ist. Also für Naturwissenschaftler hammerspannend und für Laien etwas zum staunen. Ulf, der Tourleiter, arbeitet dort und konnte aus dem Nähkästchen plaudern. Von Kaskaden von Vakuumpumpen, um auch das letzte Atom aus dem Strahlrohr zu bekommen. Von der Präzision, die man braucht um eine tonnenschwere Apparatur auf ein Angström genau zu positionieren, und so weiter.
Zurück ging es über den Klövensteen zum Hofcafé Ellerbrock, wo eingekehrt wurde. Von dort führte der letzte Teil des Rückweges über Waldenau und Eggerstedt zur Drostei zurück.