Regen, Regen, RegenEndlich startet wieder die Radtourensaison. Für 2018 wurden von den Aktiven beim ADFC Pinneberg insgesamt 39 Touren zusammengestellt. Es begann mit Ulfs Tour zur Elbphilharmonie und in die Hafen-City. Bei sonnigem Fahrradwetter und 23 Teilnehmern wurde die Fahrt zu einem vollen Erfolg. Am folgenden Wochenende bin ich nun dran mit der Tour zur Alsterquelle.

Montag davor ein Blick auf die Wettervorhersage: Beim Wetteramt ist der Optimist im Dienst und prophezeit für den kommenden Sonntag sonniges Wetter bei 23 Grad und 0 % Regenwahrscheinlichkeit. Die Prognose hat auch noch am Dienstag Bestand und beim Radlertreff rühre ich noch einmal ordentlich die Werbetrommel. Na, da werden doch 23 Teilnehmer zu toppen sein!

Am Mittwoch ist Personalwechsel beim Wetteramt: der Optimist wird abgelöst durch den Bedenkenträger. Dieser sagt nun nur noch 20 Grad bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 19% voraus.

Donnerstag: Der Bedenkenträger ist erkrankt und der Pessimist übernimmt für ihn den Dienst. Dieser sagt sofort, dass sich seine Vorgänger geirrt haben. Es wird auf keinen Fall ein so schönes Wochenende und die Regenwahrscheinlichkeit wird von ihm auf 49 Prozent bei höchstens 16 Grad festgelegt.

Freitag und Sonnabend: Der Chef des Wetteramtes muss für den Pessimisten einspringen. Der hatte kurzfristig Urlaub bekommen und war in die Sonne geflogen. Schlechtgelaunt und missmutig ändert der Chef die Vorhersage nun auf Dauerregen in der Sonnabendnacht und am Sonntag ab 11.00 Uhr bei höchstens 14 Grad. Soll mir aber egal sein: Sonntag ist der Optimist zum Dienst eingeteilt, der am Wochenbeginn die tolle Vorhersage gemacht hatte.

Mein Pech: der Optimist hatte in der Nacht einen Verkehrsunfall, als er mit seinem PKW im Dauerregen aufgrund Aquaplaning von der Fahrbahn abkommt und leicht verletzt wird. Wieder muss der Chef einspringen, der es am Sonntag aus Verärgerung über den gestrichenen freien Tag nun schon ab 9 Uhr bei knapp über 10 Grad dauerregnen lässt.

Gut, dann fahre ich eben mal kurz zum Treffpunkt. Bei dem Sauwetter wird schon kein Teilnehmer vor Ort sein. Für die kurze Strecke vom Quellental zur Drostei benötige ich schon das volle Regenzeug-Equipment.

Um 10.50 Uhr stelle ich mich beim Bücherwurm unter. Was habe ich gesagt, keiner da, klappt doch! Zwei Minuten später ist Antje vor Ort. Sie nimmt an vielen unserer Touren teil und wollte sich auch diese nicht entgehen lassen. Kurz darauf kommt auch noch Ralf. Noch bevor ich meine Bedenken hinsichtlich der Wetteraussichten für die nächsten Stunden anhand des Wetterradars auf meinem Smartphone vortragen kann, erweisen sich die beiden Teilnehmer als gute Bekannte des Optimisten vom Wetteramt. Sie sagen ein baldiges Ende des Regens und erhebliche Wetterbesserung voraus.

Ich will kein Spielverderber sein und wir fahren los. Außerdem haben wir ja unser Regenzeug sowieso schon an. Ziel unserer Touren soll ja auch sein, den Teilnehmern mal andere Perspektiven im Kreis Pinneberg aufzuzeigen. Dies zumindest ist mir gelungen: Ich glaube, dass nur wenige von uns die Orte Tangstedt, Hasloh und Quickborn-Heide schon mal aus dem Fahrradsattel in diesem tristen Grau bei Dauerregen gesehen haben.

Um bei diesen Wetterverhältnissen das vorgesehene Picknick an der Alsterquelle zu umgehen, kehrten wir in das Café an der AKN-Haltestelle Meeschensee ein. Wir bestellten Kaffee und durften dafür auf meine Nachfrage hin unsere mitgebrachten Brote und Brötchen verspeisen. Zum Dank hinterließen wir der freundlichen Bedienung eine große Pfütze im Garderobenbereich, wo wir unser Regenzeug aufgehängt hatten.

Nach dieser Pause gab es etwas Positives festzustellen: der Regen hatte nicht zugenommen, es regnete nur in der uns bekannten Intensität weiter. An der Alsterquelle wurde nur kurz verweilt. Wir hatten Angst, hier vielleicht von einer Gutwetterzone überrascht zu werden. Diese Angst erwies sich aber als unbegründet. Es regnete entgegen den optimistischen Aussagen meiner beiden Mitfahrer zum Trotz bis kurz vor Bönningstedt. So genossen wir nach dreieinhalb Stunden Fahrt im Regen die letzten fünfundzwanzig Minuten im Trockenen. Trotz dieser Widrigkeiten waren wir guter Dinge und versprachen am Ende, bei einer der nächsten Touren wieder dabei zu sein.

PS: Zu Hause angekommen, sah ich die Rentner-Bravo (auch Apotheken-Umschau genannt) auf dem Tisch liegen. Der zufällig aufgeschlagene Artikel warnte eindringlich vor den Gefahren von zu viel Sonneneinstrahlung auf die Haut. So hatte ich zwar nicht so viele Teilnehmer wie Ulf, meine Teilnehmer und ich waren aber besser vor UV-Strahlen geschützt!